Schweizer Preis für Bildungsforschung

Preis

Zweck

Mit dem Schweizer Preis für Bildungsforschung wird alle zwei Jahre innovative und exzellente Forschung auf dem Gebiet der Bildungsforschung prämiert, die einen herausragenden Beitrag zur Steuerung des Schweizer Bildungswesens leistet. Die Preissumme beträgt 10‘000 bis 25‘000 Franken.

Der Preis richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Schweiz im Bereich der Bildungsforschung tätig sind. Eingereicht werden können jüngere empirische Arbeiten, die in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert sind.

Der Schweizer Preis für Bildungsforschung wird durch den Koordinationsausschuss Bildungsmonitoring auf Vorschlag einer internationalen Jury vergeben. Der Koordinationsausschuss Bildungsmonitoring ist das gemeinsame Organ von Bund und Kantonen, dem die Durchführung des Bildungsmonitorings obliegt. Der Koordinationsausschuss ist im Weiteren auch für die Aufgaben der ehemaligen Koordinationskonferenz Bildungsforschung (CORECHED) zuständig. Die SKBF organisiert im Auftrag des Koordinationsausschusses die Durchführung des Preises.

Jury

Mitglieder der wissenschaftlichen Preisjury sind:
Prof. Dr. Cordula Artelt, Universität Bamberg, Deutschland
Prof. Dr. Marc Demeuse, Universität Mons, Belgien
Prof. Dr. Dominique Joye, Universität Lausanne, Schweiz
Prof. Dr. Olaf Köller, IPN Kiel, Deutschland
Prof. Dr. Kerstin Schneider, Universität Wuppertal
 

Bildungsforschungspreis 2023

Der Schweizer Preis für Bildungsforschung 2023 geht an Paula Cacault (ETH Lausanne), Christian Hildebrand (Universität St. Gallen), Jérémy Laurent-Lucchetti (Universität Genf) und Michele Pellizzari (Universität Genf) für eine experimentelle Forschungsarbeit zu den Auswirkungen von Fernunterricht an der Hochschule.

Die Forschenden haben mittels eines Experiments an der Universität Genf untersucht, wie sich die Verfügbarkeit von Fernunterricht auf die Anwesenheit und die akademische Leistung an der Hochschule auswirkt. Sie finden, dass der Besuch von Vorlesungen über Live-Streaming die Leistungen von Studierenden mit geringen Fähigkeiten senkt, von jenen mit hohen Fähigkeiten aber steigert. Insgesamt nutzten die Studierenden die Live-Streaming-Technologie nur gelegentlich, und zwar v.a. dann, wenn zufällige Ereignisse die Teilnahme am Unterricht aufwändig resp. schwierig machten (etwa durch Krankheit, ungünstiger Witterung oder Verkehrsbehinderungen). Das Experiment zeigte, dass das Angebot von Live-Streaming die Anwesenheit im Unterricht nur geringfügig reduzierte. Diese Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung des universitären Angebots.

Der Preis wurde im Rahmen einer Feier in Bern unter Beisein des Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, Bundesrat Guy Parmelin, und der Präsidentin der Konferenz der kantonalen Erziehungs­direktorinnen und -direktoren, Regierungsrätin Dr. Silvia Steiner (Zürich), an die Forschenden übergeben.

Pressetext (PDF)

Cacault, M. Paula; Hildebrand, Christian; Laurent-Lucchetti, Jérémy; Pellizzari, Michele (2021). Distance learning in higher education: Evidence from a randomized experiment. Journal of the European Economic Association, 19(4): 2322–2372. https://academic.oup.com/jeea/article/19/4/2322/6067382

 

Christian Hildebrand, M. Paula Cacault, Bundesrat Guy Parmelin, EDK-Präsidentin Silvia Steiner, Michele Pellizzari, Jérémy Lucchetti Foto: Dan Riesen, ALOCO Bern